Es hätte eine gute Botschaft sein können: Partnerschaftsgewalt ist um 3,5% zurückgegangen. Eine gute Nachricht, die nur nicht ins politische Konzept passt. Stattdessen werden wie immer schreckliche Bilder von Gewalt gegen Frauen ins Rampenlicht gestellt. Ohne Frage, die gibt es und es muss weiterhin intensiv daran gearbeitet werden, dass solche Gewalt überwunden wird.
Aber da gibt es noch mehr. Dinge, über die man im Bundesfamilienministerium, Gender-Organisationen, Frauenhäusern und anderen Frauenorganisationen nicht sprechen will. Dinge, für die es unter gar keinen Umständen finanzielle Förderung geben darf: Den Schutz von Männern vor Partnerschaftsgewalt. Das würde ja das bewährte und erwünschte, ideologiegetriebene Täter-Opfer-Schema zerstören.
Ideologien brechen regelmäßig unter Beiziehung von Fakten zusammen. Schauen wir also mal in die polizeiliche Kriminalstatistik. Dort heißt es: „Der Anteil männlicher Opfer an allen Opfern von Partnerschaftsgewalt nahm hingegen um 0,2% -Punkte im Vergleich zu 2020 (2020: 19,5 %, 2021: 19,7%) wie bereits in den Vorjahren zu“. Die Schlagzeile könnte also auch lauten: Männer immer Stärker von Partnerschaftsgewalt betroffen. Nur passt das nicht ins erwünschte Bild.
Wer ist Täter, wer ist Opfer von Partnerschaftsgewalt?
Bezeichnend auch die Einordnung von Begriffen. Medial wird häufig von Tätern gesprochen, natürlich weit überwiegend Männer. Korrekt sind es aber Tatverdächtige, denn es geht um die angezeigten, nicht um die verurteilten Fälle. Und es wird von Opfern gesprochen. Können, müssen sie aber nicht sein. Denn es sind in dem Umfang, in dem gemeldet wurde, lediglich anzeigende (schön Gender-korrekt). Ob sie tatsächlich Opfer waren, nur von falschen Annahmen ausgingen oder schlicht jemanden falsch bezichtigt haben, das geht dabei mal schnell unter. Gerade diejenigen, die sonst sprachlich sehr genau jede kleinste Verfehlung anprangern, wollen sich hier mit solchen Details nicht aufhalten. So passt die Darstellung ja wunderbar in ihr Weltbild, da braucht es keine Korrektheit.
Und dann gibt es da noch die Frage, was denn Gewalt überhaupt ist. Denn in der polizeilichen Kriminalstatistik fällt darunter seit 2017 z.B. auch die Verletzung der Unterhaltspflicht. Einfach mal eine Anzeige deswegen stellen, schon geht die Statistik nach oben, auch wenn sich der Vorwurf später als haltlos herausstellt. Zumindest wird festgestellt, dass die Zahlen der Tatverdächtigen seit Jahren kontinuierlich zurückgehen (2015: 7008 Tatverdächtige, 2021: 2.604 Tatverdächtige). Verurteilt wird deswegen kaum jemand, die Vorwürfe lösen sich in vielen Fällen in Luft auf – und pushen trotzdem die medial wirksame Statistik entsprechend. Der ehemalige BGH-Richter Thomas Fischer griff diese Missverhältnisse 2019 in einem Artikel unter dem Titel „Explosion der Väterkriminalität?“ auf und legte dar, was die von den Familienministerinnen immer wieder gerne genommene Statistik tatsächlich aussagt. Ein sehr lesenswerter Artikel, der zahlreiche Aha-Momente provoziert.
Verletzung der Unterhaltspflicht ist ein Straftat – der psychische Missbrauch von Kindern nicht
Die Frage muss erlaubt sein, ob es angemessen ist, Unterhaltspflichtverletzung in einem Atemzug mit schwerer körperlicher Gewalt und Missbrauch zu nennen. Ich denke, nein. Dann doch schon eher den psychischen Missbrauch von Kindern, die von Eltern gegen den anderen Elternteil beeinflusst werden, diesen abzulehnen. So etwas nennt sich Eltern-Kind-Entfremdung und nein, das ist KEIN Straftatbestand, was eine Schande ist. Vielleicht auch deshalb nicht, weil dann das beliebte Täter-Opfer-Schema nicht mehr funktionieren würde und es mehr Täterinnen als Täter geben würde?
Wenig verwunderlich daher auch, warum radikale Frauenvereinigungen alles daran setzen, entgegen allen medizinischen, wissenschaftliche und rechtlichen Erkenntnissen Eltern-Kind-Entfremdung zu leugnen. Kindesmissbrauch soll unsichtbar gemacht werden, zumindest, wenn die Mutter ihn verübt. Können solche völlig schrägen Vorstellungen Erfolg haben? In unserer aktuellen politischen Landschaft halt ich es nicht für ausgeschlossen. Es gab ja schon mehrere ideologisch getriebene Gesetzesvorhaben (z.B. Paritätsgesetze), die erst vom Verfassungsgericht gestoppt wurden. Und in der Folge gingen die Ideolog:Innen* direkt in den nächsten Anlauf nach dem Motto „irgendwann müssen wir doch mal durchkommen“. Verfassungstreue? Spielt da wenig eine Rolle und auch das Familienministerium setzt eher auf Geschlechterkampf als auf gemeinsame Lösungen von Problemen.
Ideolog:Innen* brauchen gewalttätige Männer!
Ja, unser Familienministerium braucht gewalttätige Männer und Väter als Projektionsflächen und zur Rechtfertigung seiner Förderstrukturen. Hunderte Millionen an Steuergeldern werden Jahr für Jahr in feministische Projekte investiert. In Projekte, die auf Gleichberechtigung ausgerichtete Feministinnen häufig die Haare zu Berge stehen lassen. Es ist eine riesige Industrie aus Gender-Wissenschaften, Gleichstellungs-Stiftungen und weiteren Job-Beschaffungsmaschinen, die sich gegenseitig hypen und stützen, um ihre Förderungen zu erhalten. Und das funktioniert nur mit dem monofokussierten Feindbild von „gewalttätigen Männern“. Nur so bleibt der Förder-Kuchen in den eigenen Reihen. Und den Förderkuchen verteilt das Bundesfrauenministerium.
Vielleicht ist es auch so zu erklären, weshalb man sich im Bundesfrauenministerium dort selbst gegen die Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt wehrt und selbst Strafzahlungen der EU riskiert (egal, zahlt ja der Steuerzahler). Um in der Logik des Ministeriums zu bleiben – vielleicht wollen sie ja nur die zukünftigen Gewalttäter von den Kindern fernhalten? Lambrecht hat in ihrer Zeit als Justizministerin ja auch das gemeinsame Sorgerecht ab Geburt abgelehnt, da Männer ja auch gewalttätig sein könnten (Frauen natürlich nicht!). Eine 1A geschlechtsbezogene Diskriminierung, die umgekehrt mit Sicherheit zu einem massiven Aufschrei und Rücktrittsforderungen geführt hätte. Nicht so in dem Fall – es ging ja nur um Männer. Auf ein Bundesmännerministerium warten wir natürlich vergebens.
Männer und Frauen gleich von Partnerschaftsgewalt betroffen
Schaut man sich mal verschiedene Statistiken an, die auch das Dunkelfeld von häuslicher Gewalt beleuchten, dann erkennt man, dass Männer und Frauen ungefähr im gleichen Umfang von Partnerschaftsgewalt betroffen sind, auch wenn es zwischen den Gewaltarten auch Unterschiede gibt. Würden solche Statistiken ins ideologische Bild passen? Um Gottes Willen NEIN! Darum werden diese auch ausgeblendet. Wird also spannend werden, was bei der angekündigten Dunkelfeld-Studie zum Thema häusliche Gewalt und Partnerschaftsgewalt herauskommen wird. Im Bundesfrauenministerium hat man mit der Manipulation von Studienergebnissen hinreichende Erfahrung – siehe Studie Kindeswohl und Umgangsrecht oder auch die Pilotstudie zur Gewalt gegen Männer, deren Ergebnisse man seit Jahren geflissentlich ignoriert.
Geld gibt´s nur für Frauen
Man könnte jetzt ja noch die Frage stellen, was macht man mit den gut 20% männlichen Gewaltopfern von Partnerschaftsgewalt, die sich selbst in der polizeilichen Kriminalstatistik nicht mehr wegleugnen lassen? Schweren Herzens müsste man dann doch zumindest auch 20% der Förderungen in diesen Bereich investieren?
Diese Frage stellte 2021 der Väteraufbruch für Kinder e.V. auch im Rahmen seiner Wahlprüfsteine:
- Steht Ihre Partei zu der Forderung, dass Bundesmittel zur Prävention von häuslicher Gewalt ab der 20. Legislaturperiode zu mindestens 20% auch für Projekte zum Schutz von Männern vor häuslicher Gewalt eingesetzt werden?
- Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Männerschutzhäuser und Männerschutzwohnungen mit mindestens 25% der Mittel gefördert werden, die bisher für Frauenhäuser aufgewendet werden, da hier ein erheblicher Nachholbedarf besteht?
- Befürworten Sie, die Mittelverteilung der geschlechtsspezifischen Projekte zur Gewaltprävention den Anteilen der Gewaltbetroffenheit, die die im Jahr 2020 angekündigte Dunkelfeldstudie zum Thema häusliche Gewalt ergeben wird, anzupassen?
Wer jetzt dort voller Neugierde nachlesen will, welche Partei sich dafür ausspricht, kann sich die Zeit sparen. Alle anderen Fragen der Wahlprüfsteine beantworten die Parteien mehr oder weniger versiert. Genau diese obigen Fragen beantworten ALLE Parteien nicht. Oder anders ausgedrückt: Keine Partei setzt sich für einen aktiven Gewaltschutz von Männern ein, keine Partei hat den Mumm dazu zu stehen, dass Gewaltschutz nicht vom Geschlecht abhängen darf.
Was hier betrieben wird, ist ein lupenreiner Geschlechterkampf von staatlichen Stellen. Erst vor wenigen Tagen hatt die Welt darüber berichtet, wie mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums „Aktivismus zur Bekämpfung politischer Gegner staatlich subventioniert wird“. Da wird diffamiert, andere Meinungen und ein offener Diskurs unterdrückt und Ideologie unterstützt – mit unser aller Steuergelder. Klingt wie in autoritären Regimen – willkommen in der Bundesrepublik Deutschland 2022.
Diktatur der Minderheiten?
Solange sich dagegen kein aktiver Widerstand bildet, wird es weiter gehen. Bisher hat keine politische Partei den Mumm, sich dem entgegenzustellen – es könnte ja negative Reaktionen geben. Reaktionen genau von den wenigen, die ihre Ideologien bis auf Messer gegen die Mehrheit der Bevölkerung verteidigen.
Stelle Dich doch mal z.B. gegen die Gendersprache oder diese hinterfrage diese. Du wirst mit einem Shit-Storm medial platt gemacht, auch wenn Du damit rund 80% der Bevölkerung hinter Dir hast. Oder ein Vortrag, der sich an einer Berliner Uni mit der Dualität der Geschlechter beschäftigen sollte und dann abgesetzt wurde, weil eine laute Minderheit einen Shit-Storm lostrat und die Uni Angst davor hatte, dass biologische Fakten nicht jedem passen würden. Wenn nicht mal mehr in einer Universität, einem Ort der Lehre und konstruktiv-kritischen Diskussion und Weiterentwicklung bestehender Ansätze, eine offene Diskussion möglich ist, wo befinden wir uns dann? Was ist mit dem grundgesetzlich geschützten Recht auf freie Meinungsäußerung (Art. 11 GG)?
Haben wir wirklich schon eine solche Diktatur der Minderheiten oder haben wir noch genug Mumm in den Knochen, auch mal „nein“ oder „stop“ zu sagen, wenn wir anderer Meinung sind? Halten wir es auch mal aus, wenn uns solche Ideologen platt machen wollen? Es lässt sich definitiv besser aushalten, wenn die Mehrheit zusammenhält.
Das gilt im Übrigen auch für den Gewaltschutz. Mit einem gemeinsamen Verständnis, dass Gewalt keine Lösung ist, ließe sich über die Geschlechter hinweg ein gesellschaftlicher Konsens erreichen. Ein klares Statement „Gewalt ist keine Lösung“ dämmt Gewalt, völlig unabhängig vom Geschlecht, ein. Nur scheinbar ist das gar nicht das Ziel gewisser Ideolog:Innen*.
Schauen wir also mal, ob und wann der gesellschaftliche Aufschrei kommt.
Vorfreude?
Ich freue mich jetzt schon mal auf 2023 und den Tag, an dem wir wieder der Gender-Pay-Gap angemahnen. Wie jedes Jahr mit der irreführenden unbereinigten Pay-Gap und dem immer wieder falschen Wert von rund 22% Gehaltsunterschied bei gleicher Arbeit argumentiert. Bewusst ignoriert (Frau), dass genau das Thema Arbeitszeit nicht berücksichtigt wird. Sonst müsste man ja nur von 6% reden. Damit lässt sich die angebliche weibliche Benachteiligung ja nun wirklich nicht verkaufen. Und im Juni kommt dann wieder das Märchen von den massenweise unterhaltsprellenden Vätern. Schon vor Jahren selbst durch Zahlen aus dem Bundesfamilienministerium widerlegt. Verkauft sich trotzdem gut.
Wer würde denn schon Märchen einem Faktencheck unterziehen? Wir glauben sie doch so gerne. Gute Nacht, Deutschland, vor allem wenn Du zum männlichen Teil der Bevölkerung zählst.
Eine Zwischenüberschrift des Artikels lautet:
„Wer ist Täter, wer ist Opfer von Partnerschaftsgewalt?“
Die Wissenschaft hat das ausgiebig untersucht und weiß, dass etwa 2/3 der partnerschaftlichen häuslichen Gewalt von Frauen ausgeht (z. B. die Metastudie von Prof. Donald Dutton, University of Vancouver). Also Täter sind die Frauen, Opfer sind die Männer. Auch diese Wahrheit passt natürlich nicht zu der radikalfeministischen Ideologie.