Irgendwann kamen Ideologen auf die Idee, Eltern in Mütter = gut = links und Väter = böse = rechts einzuteilen. Das beobachtet man vor allem in links-ideologischen Kreisen, die Vätern immer wieder gerne die „rechte Keule“ vorhalten. Wenn man genau hinschaut, welche Ziele dort verfolgt werden, erkennt man, dass es vor allem rechte Mütter sind, die diese unterstützen. Klingt komisch, so wie vieles im ideologischen Bereich. Schauen wir daher einmal genauer hin.
Gemeinsame Elternschaft
Für die politische und ideologische Linke scheint gemeinsame Elternschaft etwas Unerträgliches zu sein. Das gemeinsame Sorgerecht wird erbittert und mit immer wiederkehrenden Vorurteilen bekämpft. Eine Doppelresidenz (Wechselmodell) nach einer Trennung sowieso.
Einhellig wird das immer wiederkehrende Leid und die Benachteiligung von Müttern beklagt, zu beheben vor allem durch mehr Geld. Schuld an diesem Leid sind, natürlich, die rücksichtslosen, arbeitswütigen, egoistischen und für die Erziehung ja eigentlich auch untauglichen Väter.
Natürlich kommt aus diesen Kreisen niemals die Forderung, Väter stärker in die familiäre Verantwortung zu nehmen. „Väter an den Wickeltisch“ oder „gleiche familiäre Pflichten auch für Väter“ müssten sonst gängige Kampf-Parolen sein. Sind sie aber nicht. Denn hinter all dem Wehklagen scheint eher die Absicht zu stecken, dass die Mutter allein für die Kinder zuständig sein soll.
Lebensziel Alleinerziehend
Ein besonderer Fokus in der linken Leidens-Skala wird auf Alleinerziehende gelegt. Wer tatsächlich allein erziehen muss, hat auch in der Tat einen harten Job und verdient Unterstützung. Hört man sich unter Alleinerziehenden um, so sind dort sehr viele, die sich das Engagement des zweiten Elternteils wünschen oder dieses sogar erleben und wertschätzen. Deren originäre Interessenvertretungen, die Alleinerziehenden-Verbände, vertreten solche Ansichten öffentlich allerdings nicht.
Es geht in deren Verlautbarungen und Forderungen vor allem darum, mehr Geld zu generieren. Dabei ist es egal, ob vom Staat oder vom Vater. Eine Beteiligung des Vaters soll möglichst zurückzudrängen und nur soweit zugelassen werden, wie sie selbst es wünschen. Darum ist auch Betreuung durch Kita, Hort und alle möglichen Dritte in ihren Forderungen ganz vorne mit dabei. Nur, bitte, keinesfalls vom Vater Kinderbetreuung einfordern.
Betrachtet man es einmal genau, handelt es sich um Verbände der „allein-erziehen-wollenden“. Darum kreieren sie auch Wort-Ungetüme wie „Ein-Eltern-Familien“. Dies entspricht zwar dem, Mindset der „allein-erziehen-wollenden“. Sicher aber nicht dem Bedürfnis von Kindern nach einer Trennung. Für Kinder ist der zweite Elternteil meist selbst dann noch Familie, wenn er verstorben ist. Die allein-erziehen-wollenden wollen den Vater aber auch sprachlich vollkommen ausblenden. Er taugt in ihrer Welt scheinbar nur als Feindbild oder Zahl-Esel.
Gleiches gilt auch für die reflexartige Ablehnung der „Allein-erziehen-wollenden“-Verbände bzgl. des Wechselmodells, dem gemeinsamen Sorgerecht oder der Existenz von Eltern-Kind-Entfremdung.
Dafür gibt es bei diesen Verbänden aber ganz viel Gewalt (natürlich ausschließlich vom männlichen Geschlecht ausgehend). Diese soll am liebsten schon als bewiesen gelten, wenn sie von der Mutter nur behauptet wird. Geht in einem Rechtsstaat natürlich nicht. Dort soll jedes Opfer von Gewalt geschützt werden. Auch diejenigen, die zu Unrecht der Gewalt beschuldigt wurden, was im Kontext von Trennung und Scheidung viel zu häufig vorkommt.
Die weiße Wand
Bevor wir aber zur Aufklärung über den Begriff „rechte Mütter“ kommen, noch eine kleine Anekdote aus dem Bundesfamilienministerium. Dort gab es vor einigen Jahren ein Gespräch von Verbänden, die auf der einen Seite für „allein-erziehen-wollen“ kämpfen. Auf der anderen Seite von Verbänden, welche sich für eine gemeinsame, kooperative Elternschaft im Sinne der Kinder einsetzen.
Die Kämpferinnen der „Allein-erziehen-wollenden“ bezeichneten Frauen, die sich für gemeinsame Elternschaft und Streitbeilegung einsetzen, despektierlich als „patriarchale Frauen“. Sie beklagten das oben beschriebene Leid der Alleinerziehenden. Ebenso häusliche Gewalt (die es bei ihnen, ideologisch bedingt, nur vom männlichen Geschlecht gibt. Siehe „Wir brauchen gewalttätige Väter“) und die Verantwortungslosigkeit und das mangelnde Engagement der Väter.
Dieses Leid lindern wollend, suchte ich den gemeinsamen Nenner. Wer sich über mangelndes Engagement beklagt, wünscht sich ja wohl mehr davon. Ich habe also den Vorschlag gemacht, dass doch alle Vereine und Verbände gemeinsam eine Aktion zur Förderung des väterlichen Engagements in der Familie starten. Alles unter der Federführung des Familienministeriums.
Wenn Ideologie-Bilder zusammenbrechen
Schlagartig waren die Allein-erziehen-wollenden-Verbände verstummt und vor der weißen Wand kaum noch zu erkennen. Jegliche Farbe war aus ihren Gesichtern gewichen. Natürlich wollte sie sich nicht dazu bereit erklären, das Engagement von Vätern in der Familie zu fördern, um ungewollt Alleinerziehende zu entlasten. In Wahrheit ist das Jammern über die angeblich nicht willigen Väter nur ein Mitleid schindender Vorwand – ein ziemlich durchsichtiger zudem.
Auch das Familienministerium, welchem der Vorschlag im Nachgang noch einmal schriftlich unterbreitet wurde, äußerte sich dazu nicht. Nein, auch dort kümmert man sich lieber um die allein-erziehen-wollenden Mütter und sorgt für deren ausreichende finanzielle Versorgung. Auch ohne Väter, die in diesem Ministerium auch im Namen nicht vorkommen. Praktisch, dass man dort mittlerweile seine eigene, allein erziehende Frauenministerin Paus hat und Lambrecht, ebenfalls alleinerziehend, gut vorarbeitete.
Auch dort wirken scheinbar rechte Ideologien nach, und so langsam kommen wir zum Kern der Sache.
Rechte Mütter
Wenn man sich die Argumentationen der ideologischen Linken und der allein-erziehen-wollenden-Verbände so anschaut, dann scheint gemeinsame Elternschaft für Mütter eine Zumutung zu sein.
Immer wieder wird in dem Zusammenhang auch dramatisch von der Entrechtung der Mütter gesprochen. Dieses nur, weil von ihnen gefordert wird, auch die Väter an der Betreuung und Erziehung der Kinder teilhaben zu lassen und Familienrichter und Gesetzgeber dies im geringen Umfang sogar einfordern. Diese Mütter und Ideologen haben für ihre Anliegen einen prominenten und weltweit bekannten Unterstützer: Adolf Hitler.
Hitlers Mütter-Bild
So zitierte die renommierte Juristin Dr. Eva Schumann in ihrem Aufsatz zum Sorgerecht nicht miteinander verheirateter Eltern in der Fachzeitschrift „Familie und Recht“, 2001,357 ff, in dem sie die damals noch menschenrechtswidrige Sorgerechtsregelung kritisierte, auch aus Schriften von Lammers aus dem Jahr 1940, der berichtete:
„Dabei »betonte der Führer mit aller Entschiedenheit, dass nicht die Sorge für das Wohl des Kindes in erster Reihe ausschlaggebend sei, sondern das ethische Recht der Mutter auf das Kind« (Schreiben Lammers vom 2. 8.1940, zit. nach Schubert, Das Familien- und Erbrecht unter dem Nationalsozialismus, 1993, 703, 704). Insgesamt beurteilte Hitler den Entwurf als ein Gesetz »zur Entrechtung der unehelichen Mutter« (Vermerk Lammers über eine Besprechung mit Hitler am 21.9.1940, ebenda, 713).
Schumann wies in aller Deutlichkeit darauf hin, dass mit der Ablehnung des gemeinsamen Sorgerechts sich „Parallelen zum Mutterbild Hitlers förmlich“ aufdrängen.
Hitler hat mit seinen Plänen für die Väter bekanntermaßen eine andere, menschenverachtende Verwendung in seinem grausamen Krieg gehabt. Er hatte für sie am Wickeltisch keine Verwendung. Er brauchte sie im Krieg, während deutsche Mütter den Nachwuchs „produzieren“ sollten. Der in dieser Zeit geprägte deutsche Mutter-Kult wirkt noch bis in die Neuzeit nach und ist in der Form in keinem anderen europäischen Land zu finden.
Schumann als renommierte Juristin wies auf diese Zusammenhänge bereits 2001 hin. Ebenso wie auf die menschenrechtswidrigen rechtlichen Zustände beim gemeinsamen Sorgerecht. Da dieses aber ja eine Zumutung und „Entrechtung der unehelichen Mutter“ wäre, weigerte man sich in Deutschland, die Gesetze zu ändern.
Die deutsche Sorgerechts-Reform
Erst 2013 konnte man sich nach einer Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im Fall Zaunegger gg. Deutschland und eines überdeutlichen Auftrages des Bundesverfassungsgerichts, welches zwischenzeitlich den Job des Gesetzgebers übernahm, da dieser sich weiter ausschlief, nicht mehr dagegen wehren. So führte man eine Möglichkeit ein, dass auch uneheliche Väter das gemeinsame Sorgerecht beantragen konnten – in der rechtlich geringst möglichen Ausprägung. Was sonst. Mittlerweile weiß man auch, wie es funktioniert, nämlich hervorragend, wie die Evaluation der Gesetzesänderung ergab. Selbst ein Experten-Gremium des Justizministeriums spricht sich einstimmig dafür aus, nun auch unehelichen Vätern ohne gesonderten Antrag das gemeinsame Sorgerecht zuzusprechen. Also den Schritt zu gehen, den man 2013 noch vermieden hat.
Und die ideologische Linke und vor allem die Verbände der allein-erziehen-wollenden? Diese fuhren nach dem EGMR-Urteil massive Kampagnen gegen das gemeinsame Sorgerecht. Sie beschworen den Untergang des Abendlandes herauf, wenn das gemeinsame Sorgerecht für nicht eheliche Väter kommen würde. Selbst die positiven Erfahrungen änderten nichts an ihrer Einstellung.
Bis zum heutigen Tag kämpfen sie gegen das gemeinsame Sorgerecht und gemeinsame elterliche Verantwortung. Vielleicht geben sie eines Tages ja auch eine Neuauflage von „Mein Kampf“ in der Version der deutschen Mutter heraus. Wer weiß, verwundern würde es mich nicht.
Grundrechte, Menschenrechte, Kinderrechte, Bedürfnisse von Kindern? Stehen bei ihnen hinter ihrem mütterlichen Besitzanspruch zurück. Die oben zitierten Äußerungen Hitlers finden sich in weiten Teilen 1:1 der Sprachregelung einiger allein-erziehen-wollenden-Verbände wieder.
Die rechte Keule
Vor diesem Hintergrund mutet es schon fast lächerlich an, dass die Personen des äußerst linken politischen Spektrums und Verbände von allein-erziehen-wollenden diejenigen, welche sich für gemeinsame Elternschaft einsetzen und ein „mehr des Engagements von Vätern“ fordern, in die rechte Ecke zu drängen versuchen.
Liebe linke Ideolog*_:Innen und Menschen- und Kinderrechtsfeindliche, die ihr alles, was rechts von euch ist (was so ziemlich alles ist, wenn man am äußersten linken Rand steht), reflexartig ablehnt:
Niemand setzt sich mehr für ultra-rechte Familienideologien als die ideologische Linke. Ihr seid es, die mit aller Macht dafür sorgt, dass ultra-rechte Familien-Ideologien auch heute noch hoffähig sind.
Vielleicht ist es euch bisher noch nicht aufgegangen, aber Hitlers Verwendungszwecke für den deutschen Mann sind heutzutage glücklicherweise nicht mehr gefragt. Ebenso wenig wie die Mutter als arische Gebär-Maschine. Fast 80 Jahre nach Kriegsende haben Mütter und Väter andere Aufgaben, andere Wünsche, andere Vorstellungen.
Daher, liebe linke Ideologen, begrabt doch endlich mal euer ultra-rechtes Gedankengut und kommt mal in die Nachkriegszeit. Hier gibt es für euch sicherlich noch ganz viel Besseres zu tun, womit ihr Eltern und Kinder unterstützen könnt. Euer Nazi-Kult kommt einfach nicht mehr an. Und wenn die Verbände der allein-erziehen-wollenden diesen Kult weiter betreiben, dann sollen sie es tun. Es gibt halt auch rechte Mütter in dieser Gesellschaft. Aber bitte, fördert diese doch dann nicht noch mit Millionenbeträgen aus dem Staatshaushalt, üppig verabreicht durch die politische Linke. Sieht so etwa euer Kampf gegen rechts aus?
Schluss mit dem Links-Rechts von Eltern
Und wenn wir schon so schön dabei sind, mit Vorurteilen aufzuräumen: Mutter und Vater sind keine politischen Kategorien. Also hört bitte auf, Mütter und Väter auf links und rechts zu framen. Es sind Menschen, die die komplette Bandbreite der Gesellschaft abbilden. Von ganz links bis ganz rechts und vor allem ganz viel Mitte der Gesellschaft. Also den Bereich, den Ideologien nicht bedienen können, der aber die Mehrheit der Gesellschaft ausmacht.
Und wenn ihr linken Ideolog:_*Innen von euren ultra-rechten Familienideologien nicht ablassen könnt und das Framing von Müttern und Vätern weiter betreiben wollt, dann seid doch bitte auch konsequent. Dann solltet ihr Beatrix von Storch, Alice Weidel und wie die ganzen Damen der AfD noch so heißen, doch bitte auch in eure linken Parteien aufnehmen. Dann findet vielleicht zusammen, was zusammengehört.
Mit dem zweiten erzieht es sich besser
Gemeinsamer Elternschaft gehört die Zukunft. Das beweisen unzählige Staaten, bei denen diese Erkenntnis schon in ferner Vergangenheit aufkeimte. Diese Staaten haben eine höhere Erwerbstätigkeit von Müttern, eine geringere Rentenlücke, einen geringeren Equal-Pay-Gap, einen höheren Anteil an Gleichberechtigung, geringere Kinderarmut uvm. Und ja, auch ein höheres Engagement von Vätern in der Familie und Kinder mit einer höheren Lebenszufriedenheit – wie auch bei ihren Eltern. Also alles Dinge, die die politische und ideologische Linke vorgibt, anzustreben und permanent beklagt, dass es nicht erreicht wird.
Wie denn auch, wenn sie selbst den Weg dorthin massiv blockieren. Das aktuelle Theater um die Vaterschaftsfreistellung ist ja nur ein Beispiel linker Bremsklötze auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Vielleicht sollte man auch da ehrlich sein. Die wollen scheinbar gar keine Gleichberechtigung, sondern lieber den ideologischen Kampf zwischen Mann und Frau. Anders lässt sich das kaum erklären. Ich zumindest hab keine Lust, da mitzumachen, mir gefällt ein Miteinander von Müttern und Vätern viel beser.
Machen es das rechte Lager oder die Mitte besser? Nicht wirklich. Dort ist das Interesse an Familienthemen eher schwach ausgeprägt. Schröders „Gedöns“-Zuschreibungen scheinen noch nachzuwirken. Damit beschäftigt man sich besser nicht.
Nach einer Allensbach-Studie aus dem Jahr 2017 befürworten 77 % der Bevölkerung eine gleichberechtigte Elternschaft. Zahlreiche weitere Studien weisen seit Ewigkeiten darauf hin, dass Mütter gerne mehr arbeiten wollen. Gleichzeitig wollen Väter sich gerne mehr in der Familie einbringen. Passt doch perfekt, also unterstützt sie endlich dabei!
Und den Kindern geht es dort, wo gemeinsame Elternschaft bereits praktiziert wird, deutlich besser. Wer erkennt dieses Wähler-Potential und wird Eltern den Weg zur erwünschten gemeinsamen Elternschaft ebnen?
Ideologien sind faktenfeindlich
Ich wage mal eine Prognose: Sollten solche Vorschläge aus der politischen Mitte oder gar von rechts kommen, würden solche Vorschläge von der politischen Linken wieder reflexartig als rechte Ideologien gebrandmarkt. Ups, wer würde wohl bei einer solchen Argumentation den Fehler bemerken?
Das Dumme an Ideologien ist, dass sie faktenfeindlich sind. Und mit ein wenig gesundem Menschenverstand lassen sich diese auch erkennen. Und mit eben diesem Menschenverstand lassen sich auch bessere, zukunftsfähige Lösungen finden. In der Mitte der Gesellschaft. Für Eltern und Familien, die einfach glücklich und zufrieden mit und für ihre Kinder leben wollen – ideologiefrei.